Der Duplexstahl weist ein zweiphasiges Gefüge auf, welches aus Ferrit und Austenit besteht. Durch diese Zusammensetzung entstand auch die Bezeichnung des Stahls. Die Anteile von Ferrit und Austenit sind mit einem Verhältnis von 50:50 ausgeglichen. Gerät dieses Mischverhältnis aus dem Gleichgewicht, sind die verschiedenen positiven Eigenschaften von Duplexstahl nicht mehr so stark ausgeprägt. Ein zu hoher Anteil an Ferrit kann beispielsweise zu einem spröden, harten und dadurch rissempfindlicheren Gefüge führen. Ein zu geringer Anteil von Austenit hingegen verringert die Korrosionsbeständigkeit und die Festigkeit des Stahls. Zudem ist die Mischung aus den beiden Gefügebestandteilen eine Besonderheit und muss bei der Verarbeitung des Werkstoffes berücksichtigt werden.
Austenit ist Bestandteil vieler nichtrostender Stähle und weist eine Reihe von Merkmalen auf. Eine Eigenschaft von Austenit ist beispielsweise der niedrige Festigkeitswert. Des Weiteren ist der Gefügebestandteil für hohe Zähigkeitswerte bekannt. Diese sind nämlich doppelt so hoch wie bei ferritischen Stählen. Auch eine geringe Wärmeleitfähigkeit und ein relativ hoher Wärmeausdehnungskoeffizient zählen zu den beobachteten Merkmalen.
Ferrit ist ein einphasiger Gefügebestandteil und besteht aus der ferritischen Phase des Eisens. Auch Ferrit hat einige Merkmale, die für die Verarbeitung des Werkstoffes wichtig sind. Durch die geringe Härte ist es gut verformbar. Außerdem ist die Wärmedehnung von Ferrit gering. Im Gegensatz zu Austenit ist Ferrit jedoch korrosionsanfällig.
Das Schweißen von Duplexstahl ist mit allen gängigen Schweißmethoden möglich, solange das Material metallisch blank ist und nicht unter Spannung steht. Zudem wiegt es weniger als herkömmlicher Stahl, weswegen bei Transport- und Aufbaukosten gespart werden kann. Insgesamt weist Duplexstahl ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis auf.
Einsatz von Duplexstahl
Duplexstahl wird vorwiegend aufgrund von zwei Merkmalen, nämlich der Korrosionsbeständigkeit und der hohen Festigkeit, eingesetzt. Aus vielen Bereichen der Industrie ist Duplexstahl heute nicht mehr wegzudenken. Sowohl die Chemieindustrie, als auch die petrochemische Industrie haben den Stahl bereits für sich entdeckt. Weitere Einsatzgebiete sind Anlagen zur Meerwasserentsalzung oder die Wasser- und Abwassertechnik. Auch der Schiffbau profitiert von Duplexstahl, da die mechanischen Eigenschaften das Gewicht von Tankern um bis zu 10% senken können. Von der Papier- und Zellstoffindustrie bis hin zur Öl- und Gasindustrie findet der Stahl bereits Anwendung.
Um der interkristallinen Korrosion (auch Kornzerfall genannt) vorzubeugen, die durch den hohen Nickelanteil bestärkt wird und entlang der Korrosionsgrenzen verläuft, wird Stickstoff als Austenitbinder genutzt. Dies verhindert eine Reduzierung des Chromgehalts entlang der Korngrenzen. Bei der interkristallinen Korrosion verbindet sich das im Werkstoff enthaltene Chrom beim Erwärmen mit dem Kohlenstoff. Aus diesem Grund dient das Chrom nicht mehr als Korrosionsschutz.
Vorteile von Duplexstahl
Duplexstahl ist ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff, der sich durch seine positiven Eigenschaften von anderen Stählen abhebt. Einige dieser Eigenschaften wurden bereits erwähnt. Hier finden Sie diese und weitere erneut kurz zusammengefasst:
- hohe Korrosionsbeständigkeit
- hohe Festigkeit
- Härte und Zähigkeit
- hohe Widerstandskraft
- niedriger Legierungsanteil
Was bieten wir
Duplexstahl hat mit seiner hohen Festigkeit und seinem Korrosionsschutz einige Anforderungen an Mensch und Maschine. Wir bieten Ihnen eine effiziente und saubere Bearbeitung des Stahls. Optimale Schweißnahtausführung, sauberer Scherschnitt sowie Sägen und Lochen von Mager- bis Hyper-Duplex sind uns möglich. Kontaktieren Sie uns noch heute!