Erfahrungswerte sind beim Schweißen unverzichtbar. Sie können heutzutage um den Einsatz moderner Technik und mathematisch-numerischer Formeln für noch präzisere Schweißarbeiten ergänzt werden. Der Schweißvorgang wird makro- und mikroskopisch am Computer mit spezieller Software simuliert – erst danach beginnt die eigentliche Schweißarbeit.
Fehlschweißen wird so verhindert und die Verarbeitung von Metallen verfeinert und beschleunigt. Durch vorherige Schweißsimulation sparen Sie Material, Arbeitsstunden und Betriebskosten.
Inhalt
Simulation der Strukturfolgen für größere Präzision
Bei der Struktursimulation wird die Wirkung des Schweißens auf das Material vorherberechnet. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Bestimmung des Verzugs und der Schweißeigenspannungen. Den Verzug zu minimieren, verringert auch die Notwendigkeit von Nachbearbeitungen. Durch das präzisere Schweißen sind auch die Nähte widerstandsfähiger – das Endprodukt ist belastbarer und hat eine höhere Lebensdauer.
Die Simulation kann bei vielen Verarbeitungsmaterialien zum Einsatz kommen: Vom Glas über verschiedene Metalle wie Stahl, Eisen und Aluminium bis hin zu Kunststoffen. In den meisten Fällen genügt es, die Simulation theoretisch per Computerprogramm durchzuspielen. Bei besonders hohen Anforderungen an die Prognose können Sie eine äquivalente Ersatzwärmequelle verwenden. Die Software liefert daraufhin äußerst genaue Messwerte.
Prozesssimulation auch für Umgebungsvariablen
Diese Variante der Simulation zielt auf alle Prozesse ab, die bei einer konkreten Schweißarbeit ablaufen – besonders im Mikrobereich. Mit ihrer Hilfe schätzen Sie viele Parameter vor Beginn der eigentlichen Arbeit ab: Welche Übergangeffekte entstehen zwischen Elektrode und Werkstück? Auf welche Temperatur muss das Schweißgerät erhitzt werden? Wie heiß wird das Material durch Wärmeleitung? Wie viel der Hitze strahlt in die Umgebung ab? Diese genauen Informationen sparen Zeit und Energie.
Simulationen sind für viele Schweißverfahren geeignet
Im Bereich der Schweißsimulation wurden inzwischen fünf Softwarelösungen entwickelt, die zur Arbeit mit verschiedenen Schweißverfahren genutzt werden. Die Schweißsimulation eignet sich mithilfe dieser Softwaresysteme für verschiedenste Schweißverfahren. So wird es u.a. beim Lichtbogenschweißen, beim Strahlschweißen – und Widerstandsverfahren sowie dem Induktivschweißen eingesetzt.
Großer Mehrwert für Sicherheit und Ressourcen
Die Schweißsimulation ist nicht nur wichtig im Umgang mit Material und den Schweißgeräten. Sie verbessert auch die Sicherheit am Arbeitsplatz und hilft dabei, die Umwelt zu schonen. Mit der Simulation schätzen Sie die nötige Kühlung beim Schweißprozess präziser ab, sparen bei Ressourcen und Betriebsstoffen. Durch sein Wissen über die Hitzeentwicklung kann der Schweißer sich effizient schützen. Durch Simulationen kann eine Vielzahl unerwünschter Effekte beim Schweißen vermieden werden.
Bild: Schweißarbeiten lassen sich zuvor am Rechner simulieren, Fotolia @zapp2photo